Download PDF
Download page Job ‘0’.
Job ‘0’
Die Funktionsweise von Job '0' ist an Sich nicht gross von der normalen Fakturierung zu unterscheiden. Die erfassten Leistungen werden bewertet und diverse Leistungen ausgelöst. Ein Unterschied besteht vor allem darin, dass bei uncodierten stationären Fällen eine Bewertung des Falles stattfindet. Für nicht SwissDRG/Tarpsy Fälle wird quasi eine Zwischenrechnung mit Stichdatum gestern erstellt. Ebenso werden diverse Leistungen anhand von Formeln und Aufenthaltsstaffelungen (z.B. Statistikleistungen) generiert.
Bei der Fakturierung eines SwissDRG-Falles muss der Fallpauschalentyp auf «SwissDRG» und der Codierungsstatus auf «FreigegebenDurchCodierung» stehen. Nur dann kann eine korrekte Bewertung durchgeführt werden.
Wenn ein Fehler in der Bewertung auftritt, dann wird diese Fehlermeldung auf der Datenbank festgehalten und kann mit unterschiedlichen Reports kontrolliert werden. Ziel sollte es sein, dass alle Fehlermeldungen behoben werden, damit eine 100%ige Bewertung der Fälle gewährleistet wird.
Bewertung uncodierter Fälle
Für die Bewertung der uncodierten SwissDRG –Fälle wird ein durchschnittliches Kostengewicht der auftraggebenden Organisationseinheit (der aktuellsten Chronik) verwendet.
Hier ein Beispiel:
Patient A ist von 01.01.2018 - 10.01.2018 aus medizinischen Gründen im Spital und der Fall ist der auftraggebenden Organisationseinheit «4000 Innere Medizin stationär» zugeordnet. Es hat noch keine Codierung des Falles stattgefunden, da der Austrittbericht noch nicht vorliegt. Der Fall wird am 15.01.2018 folgendermassen bewertet. Der Patient wird auf der allgemeinen Station behandelt
Baserate: CHF 10'000
Durchschnittliches Kostengewicht: 0.96800
Die Grundversicherung (Garant 1) und ein beliebiger Kanton ist als zweiter Garant erfasst:
Bewertung:
Garant 1 – CHF 10'000 x 0.96800 x 0.45 = CHF 4'356
Garant 2 - CHF 10'000 x 0.96800 x 0.55 = CHF 5'324
Neubewertung der Fälle?
Jede Nacht wird geschaut ob Fälle sich so geändert haben, dass diese neu bewertet werden müssen. Wir reden hier oft von einem «Dirtyzeitpunkt».
D.h. es wird geprüft ob der Zeitpunkt grösser als das Programsetting «DirtyFaelleFuerBewertungBearbeitetBis» ist. Wenn das und folgende Faktoren der Fall ist, dann wird der Fall selektiert:
- ein Fall oder Klammerfall wurde mutiert (dirty) (nur der führende Klammerfall wird berücksichtigt)
- der Fall ist nicht initialisiert (in Fakturierung)
- der Fallstatus ist «Definitiv», «Zwischenrechnung» oder «Fakturiert»
- der Fall ist nicht gesperrt für die Bewertung
- das Tagesdatum ist grösser als das Eintrittsdatum
Es gibt mehrere Anhaltspunkte für die neue Bewertung von Fällen.
D.h. ein Fall wird Dirty, wenn sich einer der folgenden Werte geändert hat
Adressen (Rechnungsadresse Anpassung an GuetltigVon, GueltigBis, PersonID),
Fall (FakturaStatus, KlammerFallID, FallPauschalenTyp, IstFallPreisPauschal, IstUVG, IstWissenschaftlich, Kategorie, Region, TarifCode, VerrechnungsCode, FakturJobAuswahlID), FallDRG (gesamthaft),
Fallgarantie (gesamthaft),
Garanten (GueltigVon, GueltigBis, PersonID, GarantenArt, GarantenSequenz, GarantenStatus, GarantenTyp, IstUVG, VertragsArt),
erbrachte Leistungen (gesamthaft),
Personen (gesamthaft),
Sitzungen (AuftragsEingangsDatum, AuftragGeberPersonID, AuftragErbringendeOEID, AuftragGebendeOEID, HatRechnungAnExternerAG)
Zusätzlich werden alle Fälle bewertet, die in der letzten Nacht auf Fehler gelaufen sind.
Bei den stationären Fällen, die keinen Austritt haben, findet jede Nacht eine neue Bewertung statt. So wird gewährleistet, dass die Statistikleistungen korrekt ausgelöst werden.
Prüfprofile
Vor der Bewertung werden alle Vorfakturen von den neu zu bewertenden Fällen gelöscht.
Während der Bewertung werden die Prüfprofile durchlaufen. Hier sind kundenindividuelle Kombinationen hinterlegt, die entweder Informationen, Warnungen oder Fehler zurückgeben.
Diese Prüfprofile sind in der Applikation durch den Anwender zu hinterlegen.
Temporäre Honorarbewertung
Über die Einstellung «IstTemporaereHonorarbewertungAktiv» kann gesteuert werden, ob innerhalb des Job '0' auch eine Bewertung der noch nicht verbuchten Honorare stattfindet. Somit wird gewährleistet, dass die Erträge um die Auszahlungen des Honorars gemindert werden. Dabei wird bei bereits verbuchten Fakturen die Honorarbasis zur Berechnung hinzugezogen. Bei nicht fakturierten Leistungen wird eine Honorarbasis ermittelt, aber nicht auf die Datenbank geschrieben. Sobald die Meldung kommt, dass Job '0' erfolgreich durchgelaufen ist, dann wird implizit gemeldet, dass auch die temporäre Honorarbewertung erfolgreich war.
Besonderheiten
Ab Release 19.1 gibt es die Besonderheit, dass auch Leistungen von Fällen bewertet werden, die sich aktuell in Fakturierung befinden. Bei der sogenannten «Zweiten Vorfaktur» werden die Leistungen bis und mit dem Stichdatum bewertet, insofern diese noch nicht bewertet sind.
Eine weitere Spezialität ist, dass gewisse Fakturmeldungen in Job '0' als Warnung ausgegeben werden, die bei der «normalen» Fakturierung auf Fehler laufen. Das ist bewusst so gemacht, damit die Erträge trotzdem ausgewiesen werden.
Dabei sind folgende Meldungen berücksichtigt:
- Die Kombination von Kostenstelle und KostenArt ist zum Buchungszeitpunkt nicht gültig
- Das Konto ist zum Buchungszeitpunkt nicht gültig
- Die Leistung ({0}) muss dem Garant ({1}) zugewiesen werden. Es gibt aber keinen Garanten dieser Sequenz
Kontrollen
Job '0' sollte jede Nacht laufen, daher ist es sinnvoll zu kontrollieren ob das auch geschehen ist. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten.
Job '0' erfolgreich
Es ist möglich, dass die Logfiles der Fakturaservices kontrolliert werden, hierbei ist am Ende ersichtlich ob Job '0' erfolgreich durchgelaufen ist.
2018-01-31 03:25:35,867 [6] INFO Nexus.Pat.FakturErst - Job '0' wurde ohne Fehler beendet (Bewertung)
Eine weitere Möglichkeit wäre die Einrichtung einer ereignisgesteuerten Aktion. Hierbei kann man bei der erfolgreichen oder –losen Aktion ein Ereignis auslösen. Hier bietet es sich an, dass via E-Mail zu machen. Auch diese Aktion wird im Service protokolliert und sie wie folgt aus:
An Vorname.Nachname@test.ch' wurde erfolgreich eine E-Mail versendet.
Dann kann ich als zusätzliche Kontrolle schauen, ob die Statistiken bis und mit gestern aktuell sind, ist das der Fall, so ist auch Job '0' erfolgreich durchgelaufen, denn die Statistik wird nur dann aktualisiert, wenn auch der Job '0' fehlerfrei gelaufen ist.
Das kann unter System – Statistik – Frequenzstatistik/Ertragsstatistik kontrolliert werden:
Vollständigkeit
Wie kann sichergestellt werden, dass alle Fälle vollständig bewertet wurden. Da muss zum einen dafür gesorgt werden, dass es keine Fehler mehr gibt und andererseits kann abgestimmt werden, ob es noch nicht fakturierte Leistungen gibt. Dafür würde es sich anbieten, eine Auswertung zu machen mit Fällen, die noch nicht bewertete Leistungen enthalten. Das kann zum einen via Auswertungen gemacht werden oder mit einem Indiv-Report.
Fehlerhandling
Es kann und wird immer vorkommen, dass gewisse Fälle nicht bewertet werden können. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum Teil sind das Fehlererfassungen, welche zuvor korrigiert werden müssen oder es könnten auch neue Themen aufkommen, die von der Parametrierung noch nicht berücksichtigt wurden.
Dafür sollten für Job '0' zwei Listen in regelmässigen Abständen kontrolliert werden. Dabei handelt es sich um die Fehler- und die Warnliste für Job '0'.
Die Reports können in NEXUS / PATNG so aufgerufen werden oder auch via Batchjob automatisch abgelegt werden. Hier wären die Standardlisten «Fehlerliste» und «Warnliste» mit dem Parameter «0» zu empfehlen.
Beispiel aus Fehlerliste Job '0':
Beispiel aus Warnliste Job '0':
Ggf. sind noch weitere individuelle Listen im Einsatz.