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Einsatz
Betriebsmodi
Das Notsystem kennt zwei Modi:
- Normal: In diesem Modus steht die maximale Notbetrieb-Funktionalität von PATng zur Verfügung. Es können neue Patienten und Fälle erfasst, aber auch bestehende Fälle geändert, verlegt oder sonst geändert werden. Die verfügbare Funktionalität wird weiter unten beschrieben.
- Eingeschränkt: Hier steht dieselbe Funktionalität wie im normalen Modus zur Verfügung, allerdings mit der Einschränkung, dass nur Patienten und Fälle erfasst werden können. Das Ändern von Fällen ist eingeschränkt auf alle im Notsystem erfassten Fälle. Sobald diese mit dem produktiven System synchronisiert wurden, können sie nicht mehr geändert werden.
Beim Start des Notsystems werden die zuletzt vom produktiven System replizierten Daten mit den Daten im Notsystem synchronisiert. Ist dies erfolgreich, dann wird im Modus 'Normal' gestartet. Konnte nicht erfolgreich synchronisiert werden oder ist das produktive System noch online, dann kann der Benutzer sich für den eingeschränkten Modus entscheiden.
Einsatzszenarien
Für den Betrieb von Hospis PATng können Notsysteme eingerichtet werden, die die Erfassung von Patienten, Adressen und Fällen erlauben, wenn der oder die DB-Server und/oder das Netzwerk nicht verfügbar sind. Ein solches Notsystem besteht aus einer oder mehreren separaten Hospis PATng Installationen auf Arbeitsstation oder Virtuellen Servern. Damit es keine Verwechslungen mit dem medizinischen Begriff 'Notfall' gibt, werden die Begriffe 'Notsystem' und 'Notbetrieb' verwendet.
Für SQL Server ist nur der Betrieb mit einer Notbetrieb-DB möglich.
Das Notsystem kann, je nach Installation, in folgenden Szenarien eingesetzt werden:
- Das produktive System steht aus technischen Gründen nicht zur Verfügung, zum Beispiel der DB Server läuft nicht.
- Während eines Updates auf dem produktiven System. Dies kann sowohl ein Update auf eine neuere Version von PATng sein, als auch ein Update des Betriebssystems oder der Datenbanksoftware.
Funktionalität
Die Funktionalität, die im Notsystem zur Verfügung steht, ist eingeschränkt im Vergleich zum produktiven System und dient dazu, Umsysteme mit den notwendigen Daten zu bedienen, damit der medizinische Betrieb aufrechterhalten werden kann. Jede nicht explizit erwähnte Funktionalität wird vom Notsystem nicht unterstützt. Unterstützt wird:
- Patientendaten: Erfassung und Mutation.
- Patientenadressen: Nur zur Erstellung der Falladressen.
- Patientengaranten: Nur zur Erstellung der Fallgaranten.
- Veka-Daten: Diese können mit Hilfe der Versichertenkarte eingelesen und verarbeitet werden. Die Daten der Veka-Abfrage werden nicht ans produktive System übermittelt (ausser der Kartennummer), können aber bei Bedarf mit der Kartennummer erneut gelesen werden.
- Falldaten: Erfassung und Mutation.
- Chronikdaten: Für noch nicht mit dem produktiven System synchronisierte Fälle können die Chroniken komplett bearbeitet werden. Für alle anderen Fälle können nur Chronikdaten geändert werden, die ab heute gültig sind. Rückwirkende Verlegungen können also für solche Fälle nicht erfasst oder mutiert werden. Der Grund dafür ist, dass es dann zu Problemen beim Importieren in das Hauptsystem kommen kann, falls der Fall schon (teilweise) fakturiert wurde.
- Falladressen: Je nach Modus können diese komplett erfasst und mutiert oder nur angeschaut werden. Das Letzte, wenn der Fall schon mit dem produktiven System synchronisiert wurde und im eingeschränkten Modus gearbeitet wird.
- Fallgaranten: Je nach Modus können diese komplett erfasst und mutiert oder nur angeschaut werden. Das Letzte, wenn der Fall schon mit dem produktiven System synchronisiert wurde und im eingeschränkten Modus gearbeitet wird.
- Erstellung von Falldokumenten, Magnet- und Telefonkarten, insofern die betreffenden Drucker verfügbar sind.
- Natürliche Personen: Diese Daten können angeschaut und mutiert werden, insofern es Patientendaten betrifft. Die Erfassung ist nur über die Patientenmaske möglich.
- Juristische Personen: Können nur angeschaut werden. Eine Mutation und Erfassung ist nicht möglich.
- Mitarbeiter-Settings: Können geändert werden, werden aber nicht in das produktive System übernommen und werden bei der nächsten Synchronisation wieder überschrieben.
Neue Fälle können auf jeden Fall erfasst werden. Ob bestehende Fälle bearbeitet werden können, hängt vom Modus ab und ob der Fall schon im produktiven System synchronisiert wurde. Im eingeschränkten Modus können nur Fälle mutiert werden, die noch nicht im produktiven System synchronisiert wurden.
Folgende Funktionalität (nicht abschliessend) wird also nicht unterstützt im Notbetrieb:
- Externe Aufträge
- Falldaten:
- Neugeborene Datensätze
- Taschengeld
- Automatischer Abschluss von anderen Fälle, zum Beispiel bei Austrittsart 'Tod'
- Automatisches Generieren von Austritten
- Nachziehen von Tarifcode-Änderungen auf alle offenen Fälle
- Umhängen von Fällen
Weil keine Sitzungen erfasst werden können, werden die entsprechenden Felder auch nicht abgefüllt für die Nachrichten, die das Notsystem erstellt.
Bedienung
Aktivieren Notbetrieb
Zum Aktivieren vom Notsystem Client reicht ein Doppelklick auf das entsprechende Icon. Der Ablauf ist dann wie folgt:
JaNeinOKOKFehlerFehlerAktivNicht aktivStart Notbetrieb ClientAbfrage Programsetting IstNotBetriebModus in produktiv System*Warnung*
"Der Notbetrieb sollte nicht gestartet werden, da die Produktiv-Datenbank verfügbar ist!"Notsystem Abgleich
(nur wenn produktive DB noch erreichbar)Notsystem SynchronisierungClient wird nicht gestartet*Fehlermeldung*
"Notbetrieb konnte nicht aktualisiert werden (1. Phase), Exception: …"
oder
"Status Notbetrieb konnte nicht abgefragt werden, Exception: …"
oder
"Abbruch: Notbetrieb Datenbank ist nicht aktuell"
oder
"Notbetrieb konnte nicht aktualisiert werden (2. Phase), Exception: …"
oder
"Notbetrieb konnte nicht aktualisiert werden (2. Phase) da ExecuteCommand nicht … sondern n zurückgegeben hat!"Frage
"Das Notsystem konnte nicht im normalen Modus gestartet werden.
Soll es im eingeschränkten Modus (nur Erfassung von neuen Fällen) gestartet werden?"Start im eingeschränkten ModusStart im normalen Modus
Aus der Grafik ist ersichtlich, dass immer probiert wird, den Notsystem Client im normalen Modus zu starten. Erst wenn das nicht gelingt, kann im eingeschränkten Modus weitergefahren werden.
Die Abfrage auf das Programm-Setting 'IstNotBetriebModus' ist das Wichtigste und erlaubt dem Systembetreuer, bewusst das Notsystem zu aktivieren, um zum Beispiel ein Upgrade von einer der Systemkomponenten durchzuführen. Wird dieses Programm-Setting aktiviert, dann kann kein produktiver Client mehr gestartet werden und zudem wird in dieser Situation auch der Abgleich zwischen der produktiven Datenbank und dem Notsystem ausgeführt, bevor die Notsystem Synchronisation durchgeführt wird.
Zu beachten ist, dass der erste Client auch den Modus für alle nachfolgenden Clients bestimmt. Solange ein Client aktiv ist, kann der Modus nicht geändert werden und es wird auch nicht mehr mit dem produktiven System abgeglichen und synchronisiert.
Aufgrund des Abgleichs und dem anschliessenden Synchronisieren dauert das Starten des ersten Notsystem Clients etwas länger. Weitere Notsystem Clients starten mit normaler Geschwindigkeit.
Sobald die Aktualisierung abgeschlossen ist, werden die normalen Schritte ausgeführt wie bei einem produktiven Client.
Deaktivieren Notbetrieb
Das Deaktivieren des Notbetriebs ist nur notwendig, wenn dieser manuell eingeschaltet wurde. Es reicht dann, das Programm-Setting 'IstNotBetriebModus' wieder auf 'false' zu setzen. Wird ein normaler Client gestartet, wenn das Programm-Setting 'IstNotBetriebModus' auf 'true' steht, dann kommt, bei entsprechender Berechtigung (Operation 'DarfBeiStartNotBetriebAusschalten'), die Frage, ob der Notbetrieb wieder ausgeschaltet werden soll.
Wird der letzte Notsystem Client auf einer DB beendet, dann wird der Notbetrieb für diese Notsystem Instanz automatisch beendet (Oracle Trigger, SQL Server Job). Das bedeutet, dass wenn ein neuer Notsystem Client gestartet wird, der Abgleich und die Synchronisation erneut ausgeführt werden.
Automatischer Funktionstest Notsystem
Das Notsystem sollte jederzeit einsetzbar sein. Damit möglichst keine Überraschungen auftreten, wenn das System in einer Notsituation eingesetzt werden muss, gibt es die Möglichkeit, das System jede Nacht automatisch zu testen. Wahlweise kann dann bei einem fehlerhaften und / oder erfolgreichen Test eine Mail verschickt werden, sodass eine proaktive Kontrolle möglich ist.
Der automatische Test kann durch die Eingabe einer Fallnummer im Programm-Setting 'NotsystemTestFall' aktiviert werden. Der Ablauf der Tests ist wie folgt:
- Jede Nacht (kurz nach Mitternacht) wird der Abgleich und die Synchronisierung des Notsystems gestartet, als würde der Client selber gestartet. Dies wird vom Exportservice auf dem Notsystem Server gesteuert.
- Für den angegebenen Fall wird das Unfalldatum gesetzt und dadurch eine Nachricht an das produktive System erzeugt.
- Das produktive System aktualisiert den Testfall und mutiert seinerseits das Unfalldatum.
- Nach einer Stunde prüft der Exportservice auf dem Notsystem, ob der erwartete Update vom produktiven System auch angekommen ist. Bei Erfolg wird ein Erfolgsevent ausgelöst, ansonsten ein Fehlerevent.
- Anhand des Events kann dann eine Mail oder eine Pendenz erstellt werden.
Aktuell funktioniert die automatische Test nur wenn eine einzelne Notsystem Datenbank eingerichtet ist.