Entscheidungstafeln
Die Entscheidungstafeln (kurz ET genannt) lösen Entscheidungen (sprich Leistungen aus –sets oder –setgruppen, Taxpunkte, usw.) oder Zuweisungen (z.B. Zahlerzuweisung, Konto, KST, usw.), basierend auf Abfragekriterien und Einschränkungen (Sternkriterien), aus. Als Kriterien können Zuordnungen verwendet werden, welche auf dem Bewohner oder auch auf der Zimmerverwaltung hinterlegt werden. Pro Kriterium kann dabei kann nur ein Eintrag gültig sein. Wenn ein einzelnes Kriterium mehrfach verwendet werden soll, dann muss dieses noch tiefer eingeschränkt werden. Zu welcher Entscheidung/Zuweisung dies führt, ist abhängig davon, um welche ET es sich handelt.
Die Entscheidungstafeln werden via Heim, Drop-Down Parametrisierung, Entscheidungstafeln verwalten geöffnet.
Aufbau der ET
Die Entscheidungstafeln sind in folgende Bereiche unterteil:
Pflichtfelder Sternkriterien Tech. Zuweisung
Pflichtselektion
Pflichtfelder dienen zum Filtern und müssen ausgefüllt werden. Bei dem „Datum von" ist es wichtig, das Anfangsdatum der nächsten Abrechnungsperiode zu verwenden, damit bei rückwirkenden Fakturierungen keine Abweichungen/Fehler entstehen.
Sternkriterien
Die Sternkriterien dienen zum Einschränken/Filtern der Entscheidungen. Die Felder sind optional und als grüne Spalten gekennzeichnet. Je mehr Sternkriterien ausgefüllt sind, umso genauer ist der Filter.
Technische Felder
Die technischen Felder können vom Benutzer nicht verändert werden. Die Felder werden vom Programm aus technischen Gründen gebraucht, für den Benutzer rein informativ und immer gelb.
Zuweisung
Hierbei handelt es sich um das Resultat (Leistungsset, -gruppe, Konto, usw.), welches ausgelöst wird. Wenn ein Leistungsset angesprochen wird, werden alle Leistungen aus diesem Set ausgelöst.
Funktionsweise
Beim Fakturieren beginnt die Software ihre Abfrage in der ET immer mit den Einträgen, welche am meisten Details aufweisen (Abstrakt; je mehr Kriterien ausgefüllt sind, desto tiefer die Nummer). Sobald ein Eintrag zutrifft, wird dessen Zuweisung/Ergebnis benutzt. Dies geht so lange, bis entweder ein Eintrag zutrifft oder es keine Einträge mehr hat. Hat es keinen Eintrag mehr, dann liefert die ET kein Resultat. Dies ist durchaus zulässig und häufig sogar gewünscht. In einem solchen Fall kommen die Stammwerte, -leistungen, -zuordnungen zur Anwendung.
Parametrieren
Die Einträge müssen so eingerichtet sein, dass nie mehr als ein Eintrag auf der gleichen Stufe zutreffen kann. Gleiche Stufe heisst, dass der Abstrakt auf der gleichen Pflegestufe den gleichen Wert aufweist.
Wenn bei jedem Eintrag des gleichen Abstraktes anhand der Pflegestufe unterschieden wird, dann ist das eine gültige Parametrierung. Ist jedoch auf dem gleichen Abstraktwert z.B. einmal die Pflege-stufe und einmal der Tarifcode ausgefüllt, dann ist dies nicht gültig, da so potentiell beide Einträge zutreffen könnten. Dies lässt sich darum auch nicht speichern und wird automatisch mit rot dargestellt.
Ereignisleistung-ET, Felderklärungen
Die Ereignis-ET wird bei der Bewertung aufgrund der Ereignisse (Eintritt, Ferien, Spital, usw.) durchlaufen und liefert als Auswahl entweder ein Leistungsset oder eine Leistungsgruppe. Dies wird dann entsprechend weiter verarbeitet im Bewertungsprozess (=> Abrechnung).
Ereignis, Datum von und Datum bis
Im Feld Ereignis wird das Grundereignis ausgewählt. Das heisst, die ET soll angesprochen werden, wenn dieses Ereignis während der Abrechnungsperiode ein-/zutrifft.
Mit dem „Datum von" wird gesteuert, ab wann die Entscheidung gültig sein soll. Hier sollte immer ein Datum einer zukünftigen Rechnungsperiode gewählt werden. „Datum bis" ist standardmässig der 06.06.2076. Falls dieses Datum eingegrenzt wird, besteht das Risiko, dass ab diesem Datum die Entscheidung nicht mehr angesprochen wird, sprich nicht mehr zu einem Resultat führt.
Ereignisart
Via Ereignisart kann das Ereignis konkretisiert werden. Dies kann gewählt werden zum Beispiel, wenn beim Todesfall extern eine andere Entscheidung getroffen werden soll als beim Todesfall intern.
Zimmerkategorie
Mit der Zimmerkategorie kann auf die einzelne Zimmerkategorie eingeschränkt werden. Bei der Bewertung wird dabei immer die Kategorie auf dem Bett kontrolliert.
Tarifcode
Mit dem Tarifcode können die Tarifcodes, welche individuell auf dem Bewohner geführt werden können, angesprochen werden.
Abttarifcode
Via Abttarifcode wird der Tarif-Code, welcher in der Zimmerverwaltung auf der Abteilung hinterlegt werden kann, angesprochen. Mit diesem Kriterium können zum Beispiel für alle Bewohner in einer Abteilung bestimmte Leistungen ausgelöst werden.
Auswärtiger
Will man für Auswärtige Bewohner eine andere Leistung verrechnen, so muss im Bewohnerstamm das Flag „Auswärtige(r)" gesetzt werden. In der Entscheidungstafel werden die Leistungen für Auswärtige ebenfalls via Flag „auswaertiger" gesteuert. Diese Option wird nicht empfohlen, da es ein sehr starkes Ausschlusskriterium ist.
Bewohnerart
Via Bewohnerart kann direkt auf die Art des Bewohners eingeschränkt werden. Wird die Bewohnerart nicht eingeschränkt, dann trifft diese Entscheidung auf alle Bewohnerarten, das heisst z.B. auch Tagesgäste, zu.
Inkontinenzgrad
Im Feld Inkontinenzgrad kann auf den jeweiligen Inkontinenzgrad aus der Bewohnereinstufung referenziert werden. So können z.B. je nach Grad andere Leistungen ausgelöst werden.
Pflegestufe
In den Pflegestufen wird direkt auf die Einstufung gefiltert. Die Stufe muss via Zahl oder RAI/RUG-Code eingegrenzt werden. Das Kriterium „Keine Einstufung" bedeutet, dass der Bewohner (noch) nicht eingestuft worden ist.
Hilflosen-Entschädigung
Die Hilflosen-Entschädigung kann auch individuell pro Bewohner, in den persönlichen Informationen, eingetragen werden. In der Entscheidungstafel dient der Grad der Hilflosen-Entschädigung als weiteres Filterkriterium.
Vertragsart
Die Vertragsart kann als Information auf jeder Adresse mit der Rollenzugehörigkeit Versicherung, geführt werden. In den Entscheidungstafeln dient dann diese Vertragsart als zusätzliches Filterkriterium für die Entscheidung.
Leistset
Via Leistset wird nun das Leistungsset ausgewählt, welches nach der Filterung angesprochen werden soll.
Wird kein Leistungsset gewählt, muss eine Leistungssetgruppe, ein Leistset Pauschal oder eine Leistungssetgruppe Pauschal ausgewählt werden.
Leistungssetgruppe
Die Leistungssetgruppe verhält sich analog zum Leistungsset. Hier wird die Gruppe gewählt, welche nach der Filterung angesprochen werden soll.
Leistset Pauschal
Via Leistset Pauschal kann ein Leistungsset ausgewählt werden, welches ausgelöst werden soll, wenn die Monatspauschale aktiv ist. Eingetragen werden kann immer ein normales Set und ein Pauschalset. Je nachdem ob das System beim Abrechnen Tag genau oder pauschal abrechnet, wird das eine oder das andere Set gewählt.
Leistungssetgruppe Pauschal
Die Leistungssetgruppe Pauschal verhält sich analog zum Leistungsset Pauschal. Hier wird die Gruppe gewählt, welche nach der Filterung angesprochen werden soll.
Basisleistung-ET
Die Basisleistung-ET wird für einen Bewohner immer durchlaufen, solange er anwesend ist. Als Ergebnis liefert sie ein Leistungsset oder eine Leistungssetgruppe. Dies wird dann entsprechend weiter verarbeitet im Bewertungsprozess. Alle Leistungen welche durch eine Basis Entscheidung ausgelöst wurden, werden nicht durch Abwesenheiten unterbrochen. Somit werden Leistungen aus der Basis-ET von Eintritt bis Austritt durchgerechnet.
Die Felder und die Parametrisierungen sind gleich wie in der Ereignisleistung-ET mit dem Unterschied, das nicht detaillierter auf die Ereignisse unterschieden werden kann.
Kalender-ET
In der Kalender-ET werden die diversen Kalender aus dem Bewohner mit den Leistungssets verknüpft. Wenn eine neue Kalenderleistung erfasst werden soll, dann muss zuerst ein neuer Kalender in den Benutzerspezifischen Codes erfasst werden und anschliessend kann der Kalender mit einem Leistungsset kombiniert werden.
Filtereinstellungen sind analog der Ereignisleistung-ET. Zum Einrichten muss zuerst der Kalendertyp gewählt werden. Sobald der Typ ausgewählt ist, kann gefiltert werden oder direkt ein Leistungsset angesprochen.
Zahler-ET, Felderklärungen
Die Zahler-ET wird gebraucht um einem Zahlertyp, z.B. Versicherung oder Restfinanzierer, bestimmte Leistungstypen zuzuweisen. Dabei ist es egal, ob es sich um manuelle oder um automatische Leistungen handelt. Manuelle Leistungen auf welch manuelle Zahler erfasst wurden, werden nicht beachtet. Weisst der Bewohner diesen Zahler-Typ nicht auf, dann wird die Leistung dem Bewohner verrechnet, ebenso, wenn die ET kein Resultat liefert.
Da die Zahler-ET teilweise andere Sternkriterien hat, werden diese untenstehend erklärt. Erklärt werden jedoch nur diejenigen Kriterien, welche noch nicht spezifiziert wurden.
Leistungstyp
Im Leistungstyp wird der Leistungstyp zugewiesen, welcher angesprochen werden soll. Der Leistungstyp wird im Leistungskatalog den gewünschten Leistungen zugeteilt. Dabei muss beachtet werden, dass sobald ein Leistungstyp in der Zahler-ET ausgewählt wird, alle Leistungen welche diesen Leistungstyp haben, auf den gewählten Zahler fakturiert werden.
Fakturierungsart
In der Fakturierungsart kann die Pauschale aus der Zimmerverwaltung, (Unterbringung Pauschale, Abteilung Fakturierungsart) angesprochen und gefiltert werden.
Kassenpflichtig
Im Leistungskatalog kann eingestellt werden, ob die Leistung Kassenpflichtig ist oder nicht. Diese Einstellung kann anschliessend über die Zahler-ET angesprochen werden. So kann z.B. definiert werden, welches MiGeL-Produkt durch die Krankenkasse übernommen wird und welches nicht.
Zahlerzuweisung
Sobald die Sternkriterien ausgewählt wurden, muss unter Zahlerzuweisung der gewünschte Zahler Code gewählt werden. Die sogenannte Kontaktpriorität ist über die Codeverwaltung erweiterbar und muss beim Bewohner den entsprechenden Zahlern zugewiesen werden. Sobald diese Zuteilung gemacht wurde, werden die Leistungen den entsprechenden Zahlern zugewiesen.
Kontierungs-ET, Felderklärungen
In der Kontierungs-ET kann gesteuert werden, ob bestimmte Leistungen auf ein bestimmtes Konto und / oder auf eine bestimmte Kostenstelle gebucht werden soll. Liefert die ET kein Resultat und die Leistung wird nicht übersteuert, dann werden die Kontierungsinformationen aus dem Leistungskatalog verwendet, sofern keine Übersteuerung aus der Zimmerverwaltung vorliegt.
Sternkriterien
Die Sternkriterien sind analog den Sternkriterien in der Ereignisleistung-ET. Als zusätzliches Kriterium kann noch auf den Leistungstyp gefiltert werden.
Kontoplan und Kostenstellenplan
Als Ergebnis kann nach der Filterung das Konto und die Kostenstelle angesprochen werden. Danach werden alle gefilterten Leistungen auf das gewünschte Konto oder die gewünschte Kostenstelle gebucht. Wenn z.B. das Konto nach der Erfassung gelöscht wird, dann wird die Leistung auf das Konto aus dem Leistungskatalog gebucht, jedoch mit unterschiedlichen Kostenstellen.
ZSR-ET, Felderklärungen
Je nachdem wie das System aufgebaut ist, werden im gleichen Mandanten verschiedene ZSR-Nummern verwendet. Via ZSR-ET können die unterschiedlichen Nummern angesprochen werden.
Die Sternkriterien sind analog den anderen ET. Untenstehend werden nur noch die zusätzlichen Kriterien erläutert.
Unterbringung
Via Unterbringung kann auf das physische Gebäude, bei uns in der Zimmerverwaltung Unterbringung, gefiltert werden. Dies dient dafür, wenn mehrere Gebäude unterschiedliche ZSR-Nummern haben.
Rechnungstyp
Der Rechnungstyp kann auf dem Leistungskatalog hinterlegt werden. Wenn mehrere Rechnungstypen vorhanden sind, werden in der ET alle zur Auswahl angezeigt. Erweitert werden können die Rechnungstypen via Codeverwaltung.
RG Layout-ET, Felderklärungen
Da es möglich ist, dass in einem Mandanten unterschiedliche Rechnungslayouts verwendet werden, kann via Rechnungs-ET definiert werden, welches Layout in welchem Fall angesprochen werden soll. Die Bezeichnung und die Darstellung der einzelnen Layouts, wird über die Optionen gesteuert, über die ET wird nur das richtige Layout angesprochen.
Die Sternkriterien sind analog den anderen ET. Untenstehend werden nur noch die zusätzlichen Kriterien erläutert.
Rechnungsart
Via Rechnungsart wird gefiltert, um welche Art der Rechnung es sich handelt. So kann z.B. ein anderes Layout für die Einzelrechnung als für die Sammelrechnung verwendet werden.
Elektrischer Versand
Via elektrischen Versand können die Rechnung gefiltert werden, welche elektronisch, also via eFaktura versendet werden.